In der sich ständig wandelnden Geschäftswelt von heute sind Unternehmen mehr denn je gefordert, ihren Blick nicht nur auf die Akquise von Talenten zu richten, sondern auch auf deren Bindung und Entwicklung. Wir erleben derzeit einen fundamentalen Wandel, der die herausragende Bedeutung des Humankapitals eines Unternehmens hervorhebt.

Die Einbindung von Künstlicher Intelligenz in den Rekrutierungsprozess spielt dabei eine immer größere Rolle. Laut einer Studie von LinkedIn haben viele Recruiter die Vorteile der KI bereits erkannt. KI-Tools, die den Screening-Prozess automatisieren, ermöglichen es Unternehmen, schnell die Bewerber zu identifizieren, die am besten zum Unternehmensprofil passen. Laut einer Umfrage von LinkedIn setzen 76% der Personaler KI-Tools ein, um den Screening-Prozess zu optimieren[1]. Dies geht über einfache Stichwortsuchen hinaus und erstreckt sich auf die tiefgreifende Analyse von Bewerberdaten um Übereinstimmungen zu finden, die manuell schwer zu erkennen wären.

Erfahrung & Potential

Hania Zaffar, Personalentwicklungsexpertin bei der sifamo GmbH, unterstreicht: „Es genügt nicht, Talente nur zu rekrutieren. Ihr Potenzial entfaltet sich durch gezielte Entwicklung und Bindung.“

Ein Beweis für die Bedeutung dieser Investition in Mitarbeiter kann ebenfalls in der Studie von LinkedIn gefunden werden. Es wurde festgestellt, dass 94% der Mitarbeiter länger in einem Unternehmen verbleiben würden, wenn dieses in ihre Weiterbildung investiert[1]. Diese Statistik zeigt, dass Weiterbildung nicht nur ein Luxus, sondern eine Notwendigkeit ist.

Weiter bringt Zaffar es auf den Punkt: „In der Vergangenheit haben wir uns darauf konzentriert, die besten Talente zu akquirieren. Jetzt investieren wir in ihre Entwicklung und schaffen eine Kultur des lebenslangen Lernens.“

Wissenschaftliche Überzeugung

Gallup’s Forschung unterstreicht die Überzeugung. Die Daten zeigen, dass Mitarbeiter, die glauben, in ihrer Karriere Fortschritte machen zu können, 60% weniger wahrscheinlich kündigen[2]. „Mitarbeiter suchen heute nicht nur nach einem Job, sondern nach einer Karriere, einer Berufung“, betont Zaffar.

Auch der Trend zu flexiblen Arbeitsmodellen wurde stark beeinflusst. Flexibilität ist nicht mehr nur ein „nice-to-have“, sondern ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal für viele Talente. Gallup’s Forschung zeigt, dass eine wachsende Zahl von Arbeitnehmern, insbesondere aus der jüngeren Generation, Wert auf Remote-Arbeitsmöglichkeiten legt. Dies hat nicht nur Auswirkungen auf das Rekrutieren, sondern auch darauf, wie Unternehmen ihre Teams führen und entwickeln – insbesondere in der Ära der Digitalisierung und der daraus resultierenden Möglichkeit, von nahezu überall aus zu arbeiten. Gemäß den Daten von Gallup bevorzugen insbesondere die jüngeren Generationen die Möglichkeit zur Remote-Arbeit[3,4].

Remote-Arbeit = Work-Life-Balance der Schlüssel zum Erfolg?

Einer der Gründe für diese Präferenz ist die von Remote-Arbeit gebotene Work-Life-Balance. Fernarbeit ermöglicht es den Mitarbeitern, ihren Alltag besser zu gestalten, indem sie beispielsweise pendelbedingte Zeitverluste vermeiden. Darüber hinaus hat Gallup festgestellt, dass das Arbeiten aus der Ferne produktiv, kostensparend und entscheidend für die Anziehung, Bindung und Motivation besonders talentierter Mitarbeiter ist[5].

Allerdings gibt es auch Herausforderungen. Während das Angebot von Remote-Arbeit enorme Auswirkungen auf die Rekrutierung und Bindung haben kann, besteht auch die Gefahr, dass Mitarbeiter sich isoliert fühlen, was die Leistung beeinträchtigen kann[6]. Es ist daher entscheidend, dass Unternehmen nicht nur flexible Arbeitsmöglichkeiten bieten, sondern auch darauf achten, dass sie trotz physischer Distanz eine starke Unternehmenskultur und Gemeinschaft pflegen.

Zukünftig wird erwartet, dass viele Unternehmen ein hybrides Modell verfolgen werden, bei dem die Mitarbeiter sowohl im Büro als auch remote arbeiten[7]. Unternehmen, die sich an diesen Trend anpassen und ihn effektiv umsetzen, sind besser positioniert, um talentierte Mitarbeiter anzuziehen und zu binden und gleichzeitig ein hohes Maß an Produktivität und Engagement zu gewährleisten.

Unternehmen, die zusätzlich eine solide Lernkultur etablieren, profitieren nicht nur von gut ausgebildeten Mitarbeitern, sondern auch von einem erhöhten Innovationspotenzial. Eine fest verankerte Lernkultur bedeutet, dass das Unternehmen ständig danach strebt, sein Wissen zu erweitern, neue Fähigkeiten zu entwickeln und sich an verändernde Geschäftsumgebungen anzupassen. Solche Unternehmen fördern nicht nur das kontinuierliche Lernen, sondern schaffen auch eine Umgebung, in der Innovationen gedeihen können.

Die „umstrittene“ Lernkultur für das eigene Wachstum

Laut einer Studie von PwC kann eine starke Lernkultur den Unterschied ausmachen, wenn es darum geht, als Branchenführer wahrgenommen zu werden. Unternehmen, die in ihre Lern- und Entwicklungsprogramme investieren und eine Kultur des kontinuierlichen Lernens fördern, werden 92% häufiger als Spitzenreiter in ihrer Branche angesehen[8]. Dies zeigt, dass Investitionen in die Bildung und Weiterentwicklung der Mitarbeiter nicht nur dazu beitragen, das Fachwissen und die Fähigkeiten des Teams zu erhöhen, sondern auch einen direkten Einfluss auf den Marktwert und das Image des Unternehmens in der Branche haben können.

Und auch Employer Branding wird in der Personalstrategie immer zentraler. Glassdoor betont, dass das Unternehmensimage für 83% der Jobsuchenden relevant ist[9]. In einer globalisierten Arbeitswelt, in der Talente viele Optionen haben, wollen die Besten der Besten für Unternehmen arbeiten, die nicht nur für ihre Produkte, sondern auch für ihre Arbeitskultur bekannt sind. Daher investieren immer mehr Unternehmen in Kampagnen und Initiativen, um ihre Markenidentität als Arbeitgeber zu stärken und die Unternehmenskultur auch nach außen hin darzustellen und publik zu machen.

Schließlich kann die Bedeutung transparenter Kommunikation in unsicheren Zeiten nicht genug betont werden. Die Mitarbeiter suchen nach Führung und Klarheit. Unternehmen, die klar, ehrlich und regelmäßig mit ihrem Team kommunizieren, schaffen ein Umfeld des Vertrauens. Dieses Vertrauen bildet das Fundament einer jeden erfolgreichen Organisation und ist besonders in Zeiten des Wandels von unschätzbarem Wert.

Zusammengefasst müssen Unternehmen in der heutigen Welt mehr tun als je zuvor, um Top-Talente zu gewinnen und zu halten. Es geht nicht mehr nur darum, einen Arbeitsplatz anzubieten, sondern eine Umgebung, in der Mitarbeiter wachsen, sich sicher fühlen und wissen, dass sie geschätzt werden.

Autor:

Syed Danial Zahir – COO

https://www.linkedin.com/in/syed-danial-zahir-150838230/

Ihr Titel

Sources:

  1. [linkedin.com – Mitarbeiterbindung durch Weiterbildung](https://www.linkedin.com/)
  2. [gallup.com – Mitarbeiterbindung und Karriereentwicklung](https://www.gallup.com/)
  3. [gallup.com – Remote Work](https://www.gallup.com/topic/remote-work.aspx)

  4. [gallup.com – The Future of the Office Has Arrived: It’s Hybrid](https://www.gallup.com/workplace/511994/future-office-arrived-hybrid.aspx)
  5. [gallup.com – Is Working Remotely Effective? Gallup Research Says Yes](https://www.gallup.com/workplace/283985/working-remotely-effective-gallup-research-says-yes.aspx)
  6. [gallup.com – Remote Worker Isolation: Perception vs. Reality](https://www.gallup.com/workplace/266270/remote-worker-isolation-perception-reality.aspx)
  7. [gallup.com – The Future of Hybrid Work: 5 Key Questions Answered](https://www.gallup.com/workplace/390632/future-hybrid-work-key-questions-answered-data.aspx)

  8. [proedge.pwc.com – Building a culture of learning and innovation – ProEdge – PwC](https://proedge.pwc.com/resources/how-digital-upskilling-can-help-you-create-a-culture-of-innovation
  9. [glassdoor.com – Bedeutung des Unternehmensimages](https://www.glassdoor.com/)